Regulierung schafft Vertrauen
Vertrauen im internationalen Geschäft entsteht nicht durch Worte, sondern durch gelebte Standards. Sieben Jahre FCA-Aufsicht haben mein Verständnis von Verantwortung, Aufsicht und Integrität geprägt – und zeigen, warum echte Professionalität Strukturen braucht.

Warum ich mich bewusst der FCA unterstellt habe.
Im internationalen Geschäft entscheiden oft nicht Renditeversprechen oder ausgeklügelte Strukturen über den Erfolg einer Partnerschaft – sondern etwas viel Grundsätzlicheres: Vertrauen.
Wer mit Investoren aus dem Ausland arbeitet, wer Kapital bewegt, Beteiligungen strukturiert oder sensible Finanztransaktionen begleitet, weiß: Ohne belastbares Vertrauen gibt es kein Mandat. Keine Unterschrift. Kein Geld.
Doch Vertrauen entsteht nicht durch Worte allein. Es entsteht durch gelebte Standards, belastbare Strukturen – und manchmal auch durch klare Aufsicht.
Warum Vertrauen strukturelle Tiefe braucht
Vertrauen ist schnell versprochen, aber schwer verdient. Vor allem dann, wenn kulturelle Prägungen, regulatorische Unsicherheit oder unterschiedliche Erwartungshaltungen hinzukommen – wie es im internationalen Geschäft die Regel ist. In meiner Arbeit mit Investoren aus den Golfstaaten, aus den USA, aus Asien oder Großbritannien habe ich früh verstanden: Worte allein reichen nicht.
Was zählt, ist Substanz. Und Substanz entsteht nicht im Pitchdeck, sondern in der Art und Weise, wie man Verantwortung übernimmt:
- Wie werden Kundengelder verwaltet?
- Welche Kontrollmechanismen sind etabliert?
- Wer steht persönlich in der Pflicht, wenn etwas schiefläuft?
Fragen wie diese sind keine lästigen Details – sie entscheiden darüber, ob ein Projekt startet oder scheitert. Ob ein Investor „mitgeht“ – oder nicht.
Sieben Jahre unter Aufsicht – aus Überzeugung
Zwischen 2014 und 2021 war ich als Führungskraft unter der Aufsicht der Financial Conduct Authority (FCA) im Vereinigten Königreich tätig – sieben Jahre lang, durchgehend, ohne jede Beanstandung. Und das nicht, weil ich dazu gezwungen war. Sondern aus Überzeugung.
Ich wollte zeigen, dass ich bereit bin, mich an den höchsten internationalen Standards messen zu lassen. Die FCA gilt nicht ohne Grund als eine der weltweit strengsten Finanzaufsichten: Sie prüft nicht nur Zahlen, sondern Persönlichkeiten. Es geht um Integrität, fachliche Eignung, finanzielle Solidität – und um die Fähigkeit, belastbare Compliance-Strukturen zu schaffen und zu leben.
Die Zulassung bei der FCA ist kein Haken auf einer Checkliste – sie ist ein Qualitätsbeweis.
Vier Rollen, eine Verantwortung
Während meiner regulierten Tätigkeit in Großbritannien war ich für mehrere Schlüsselrollen zugelassen – jede einzelne mit konkreter persönlicher Haftung:
🔹 Partner – also Mitglied der Geschäftsleitung mit umfassender Verantwortung für Strategie, Organisation und Geschäftspraxis.
🔹 Customer Function – zuständig für den Umgang mit Kunden, die Qualität der Beratung und die Integrität des Angebots.
🔹 Compliance Oversight – verantwortlich für das interne Kontrollsystem, für Prüfprozesse, Berichterstattung und die Einhaltung regulatorischer Anforderungen.
🔹 Money Laundering Reporting Officer (MLRO) – als zentrale Figur für die Geldwäscheprävention, inklusive Meldewesen, Schulung, Verdachtsfallbearbeitung und Kommunikation mit der Aufsicht.
Diese Rollen waren mehr als bloße Titel auf einer Visitenkarte. Sie bedeuteten: persönliche Verantwortung. Bei Pflichtverletzungen wäre ich nicht nur haftbar, sondern auch angreifbar gewesen – finanziell, rechtlich, reputativ.
Gerade deshalb war es für mich ein wichtiger Lernprozess: Wie man Verantwortung nicht nur delegiert, sondern wirklich übernimmt.
Regulatorische Klarheit auch in Europa – dank Passporting
Ein oft unterschätzter Vorteil der damaligen EU-Regelungen: Als FCA-regulierter Akteur konnte ich per Passporting in vielen europäischen Ländern tätig sein – darunter Deutschland, Luxemburg und Österreich. Das bedeutete:
- Kein regulatorischer Flickenteppich
- Keine Sondergenehmigungen
- Volle Rechtssicherheit für alle Beteiligten
Diese Möglichkeit habe ich konsequent genutzt – etwa bei:
🔹 Beteiligungsmodellen mit internationalen Investoren
🔹 SPV-Strukturen mit Sitz in Luxemburg
🔹 Direktinvestitionen, finanziert durch Kapital aus den Golfstaaten
Das hat nicht nur mein technisches Verständnis für grenzüberschreitende Strukturen geprägt – sondern auch mein Gefühl für kulturelle und regulatorische Unterschiede. Gerade in der Kombination aus arabischer Geschäftskultur und europäischer Aufsicht braucht es Fingerspitzengefühl, Transparenz und klare Prozesse.
Keine Maßnahmen. Kein Verstoß. Keine Kompromisse.
In sieben Jahren unter Aufsicht der FCA gab es keine einzige disziplinarische Maßnahme, keine Verwarnung, keine Beanstandung – weder von der FCA noch von der Prudential Regulation Authority (PRA).
Das klingt selbstverständlich, ist es aber nicht.
Wer die Realität im internationalen Finanzsektor kennt, weiß: Die meisten Verstöße sind nicht spektakulär, sondern schleichend – mangelnde Dokumentation, fehlerhafte Prozesse, unzureichende Risikoanalyse. Dass über Jahre hinweg kein einziger kritischer Befund entsteht, ist ein starkes Signal. Für Investoren. Für Partner. Und für mich selbst.
Denn es zeigt: Verlässlichkeit ist keine Frage der Rhetorik, sondern der gelebten Praxis.
Was bleibt, wenn Strukturen sich ändern?
Der Brexit hat vieles verändert. Das Passporting ist passé. Wer heute von London aus in Europa tätig sein will, muss neue Wege gehen – mit eigenen Lizenzen, lokalen Einheiten oder Drittstaatregelungen.
Doch eines ist geblieben: Mein Anspruch.
- Der Anspruch, regulatorische Prozesse sauber aufzusetzen.
- Der Anspruch, aufsichtskonform und zugleich geschäftstauglich zu handeln.
- Der Anspruch, Vertrauen nicht nur zu fordern – sondern strukturell zu ermöglichen.
Inzwischen arbeite ich wieder vorrangig von Deutschland aus, bin aber weiterhin in internationalen Projekten tätig – oft mit Investoren aus dem Nahen Osten, mit Beteiligungsgesellschaften in Luxemburg oder Holdingstrukturen in der Schweiz.
Und immer geht es dabei um dieselbe Frage: Wie schafft man Vertrauen in komplexen, internationalen Zusammenhängen?
Drei Prinzipien, die heute mehr zählen denn je
Wenn ich heute neue Strukturen mitgestalte – etwa SPVs, Beteiligungsholdings oder multilaterale Investorenplattformen – dann greife ich auf drei Grundprinzipien zurück, die sich in der FCA-Zeit bewährt haben:
1. Transparenz ist keine Option, sondern Pflicht
Gerade wenn mehrere Parteien, Jurisdiktionen und Interessenlagen beteiligt sind, braucht es maximale Klarheit:
- über Geldflüsse
- über Entscheidungskompetenzen
- über Rechte und Pflichten
Ich sorge dafür, dass keine „grauen Zonen“ entstehen – weder in der Struktur noch im Kopf der Beteiligten.
2. Verantwortung braucht klare Zuordnung
Viele Strukturen kranken daran, dass am Ende niemand verantwortlich ist – oder sich verantwortlich fühlt. Ich bin überzeugt: Jede Struktur muss einen „Hauptverantwortlichen“ benennen – nicht nur auf dem Papier, sondern auch im operativen Alltag.
In meinen Projekten ist das oft: ich.
3. Aufsicht ist kein Hindernis, sondern ein Qualitätsmerkmal
Wer sich freiwillig regulieren lässt, sendet ein klares Signal: Ich bin bereit, mich messen zu lassen. Ich bin bereit, Fragen zu beantworten. Ich bin bereit, nachweisbar integer zu handeln.
Gerade im internationalen Kontext ist das ein starkes Differenzierungsmerkmal – und ein Beitrag zur langfristigen Reputation.
Mein Angebot: Erfahrung + Struktur + Haltung
Ob bei der Strukturierung von Direktinvestitionen, der Aufsetzung von SPVs oder der Gestaltung komplexer Beteiligungsmodelle – ich bringe nicht nur Know-how mit, sondern gelebte Erfahrung.
Ich weiß, wie man regulatorische Anforderungen erfüllt – ohne die Geschäftsdynamik zu blockieren.
Ich weiß, wie man Vertrauen aufbaut – auch über kulturelle und juristische Grenzen hinweg.
Und ich weiß, was passiert, wenn man es nicht tut.
Für wen das relevant ist
Wenn Sie als Unternehmer, Investor oder Partner…
- mit internationalen Kapitalgebern arbeiten,
- Beteiligungsstrukturen mit Substanz entwickeln wollen,
- Wert auf rechtssichere, professionelle Umsetzung legen,
…dann freue ich mich auf ein Gespräch.
Denn am Ende entscheidet nicht der erste Eindruck – sondern die Fähigkeit, Vertrauen tragfähig zu machen.
Sie möchten mehr erfahren oder ein konkretes Projekt besprechen?
Besuchen Sie meine Website: www.vonbismarck-x.com
Oder schreiben Sie mir direkt – ich freue mich auf den Austausch.